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Jahresrückblick 2022 – Neue Wege gehen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:Januar 5, 2023
  • Lesedauer:27 min Lesezeit

Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. (Kierkegaard)

Mit dem Schreiben dieses Jahresrückblicks zeigt sich für mich das Wahre an diesem Spruch. Ohne das Aufschreiben, Sortieren und über mein Jahr 2022 Nachdenken wäre es mir nicht aufgefallen, dass ich ungeplant so einige neue Wege gegangen bin in diesem Jahr.

Über die wichtigsten Bereiche habe ich geschrieben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Ich freue mich, dass ich mich entschieden habe, bei der Blog-Challenge von Sympatexter Judith Peters mitzumachen. Sonst hätte ich noch gar nicht so klare Erkenntnisse über dieses Jahr.

Das ausführliche Schreiben kann ich dir wirklich empfehlen. Ich gehe jetzt mit sehr klarem Kopf in die Weihnachtstage und kann mich frei und voller Vorfreude auf 2023 ausrichten. Diesmal setze ich mir seit langem wieder Ziele. Warum die Berge ihren Anteil daran haben, liest du im Abschnitt 3.

Ich bin meiner Zeit voraus

Wenn dieses Thema eine Pflanze wäre, dann würde sie jetzt gerade vorsichtig die ersten Triebe aus der Erde strecken. Noch zart und empfindlich. Noch nicht sturmerprobt. Noch unscheinbar. Manch einer kann noch gar nicht erkennen, was mal aus ihr werden kann.

Die Idee, Menschen dabei zu unterstützen, die Verbindung mit ihrem Tier zu stärken, indem sie sich selbst besser kennenlernen, ist so eine kleine zarte Pflanze. Techniken und Trainingsmethoden sind die starken alten Bäume. Da weiß man was man hat und bekommt den Schritt für Schritt Plan.

Wie stark sich das eigene Innen, die eigenen Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze auf die Beziehung zum Pferd, zum Hund oder auch zu einem anderen Tier auswirkt, das ist vielen Menschen noch gar nicht so bewusst. Und das kann ich verstehen:

  • Es ist so viel schwerer zu greifen als eine konkrete Technik.
  • Es ist so viel anstrengender als eine konkrete Technik.
  • Es kann dir nicht versprechen, dass dein Pferd dich in zwei Monaten willig aufsteigen lässt oder dein Hund nicht mehr an der Leine zieht.

Frau sitzt auf dem Boden, Pferd und Hund stehen rechts und links neben ihr und berühren mit ihrern Nüstern bzw. Schnauze die offenen nach oben gedrehten Hände

 
 

Aber wenn du dich darauf einlässt, dann kann dieser Ansatz so viel mehr als „normales“ Training. Es besteht die Möglichkeit, dass du in der Beziehung zu deinem Tier und in der Beziehung zu dir selbst in eine ganz neue Dimension kommst. Du kannst Begrenzungen auflösen, die dich schon ein Leben lang begleiten. Das ist ein Prozess. Und das muss man auch wollen.

Um diesen Gedanken überhaupt erst einmal bekannter zu machen in der Mensch-Tier-Welt, habe ich mir für 2022 vorgenommen, mehr rauszugehen mit meinem Business. Mich mit meiner Idee mehr zu zeigen und den Markt testen.

In 2020/2021 habe ich das Thema aufgebaut und meine Newsletter-Liste mit Hilfe meines kostenlosen Angebots gut gefüllt. Trotzdem war nicht klar, wie viel Potential das Thema im Hinblick auf ein Business bietet, dass mich ernähren kann.

Zu Anfang des Jahres habe ich mir daher gesagt: am Ende des Jahres 2022 will ich eine klare Entscheidung treffen. Verfolge ich diese Idee so weiter oder konzentriere ich mich auf ein anderes Thema?

Daraus konnte ich leicht konkrete Schritte ableiten und habe viele davon umgesetzt:

  • Mein erstes gratis Webinar zum Thema „Innere Blockaden abbauen mit der EFT-Klopftechnik“
  • Mein erster 8-Wochen-Kurs „Horse, Dog & You Trust Coaching“
  • Ein geplanter Live-Kurs für Pferdemenschen
  • Ein neues Einzelcoaching-Format
  • Ein Podcast-Interview bei Chris von Clickercat
  • Mehrere Instagram-Lives
  • Eine Master-Class zu EFT als Gast in dem Medical Training Kurs von clickercat gehalten
  • Kontakte geknüpft und gepflegt
  • Mich kontinuierlich auf Social Media gezeigt
Die erste Seite eine Präsentation für ein Webinar für Pferde- und Hundebesitzer zum Lösen Innerer Blockaden
Die erste Folie der Präsentation für das Webinar

Und wie ist mein Fazit?

 

Aktuell bietet das Thema noch nicht genügend Potential, um mich, meine Galga-Hündin Koko und vielleicht bald auch wieder ein eigenes Pferd zu ernähren. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass das Thema an sich einen riesigen Mehrwert für Menschen und Tiere in sich trägt.

Ich werde also den Druck rausnehmen, davon leben zu müssen. Stattdessen werde ich diese kleine Pflanze weiter hegen und pflegen, gießen und düngen. Gerne werde ich weiterhin darüber erzählen, was aus dieser Pflanze einmal werden kann und wie sie dir starken Bäume der Techniken und Methoden bereichern kann. Ich werde meiner Intuition folgen. Das machen, was mir Spaß macht und nicht das, was vermeintlich Umsatz bringt.

Pferd und Frau stehen sich auf der Weide gegenüber; Pferd schaut Frau an und wiehert, Frau wirft den Kopf in den Nacken und lacht
Das war ein wundervoll unbeschwerter Moment mit meiner Stute Smilla

Konkret bedeutet das: mehr für meinen Blog als für Instagram schreiben. Natürlich auch weiterhin Einzelcoachings und Workshops geben. Daher wird es die Seite www.petragraak.de weiterhin geben. Vielleicht mal mein geplantes Buch angehen?

Wie ich vom Tier-Business zum Schreiben gekommen bin, liest du im nächsten Abschnitt.

 
 

Warum ich in diesem Jahr vollkommen ungeplant zur Texterin wurde

„Die hat es gut. Die darf jetzt hauptberuflich schreiben“. Das war mein unzensierter erster Gedanke, als ich gesehen habe, dass meine Kollegin Wencke Gutreise sich umpositioniert hatte und nicht mehr als Coach, sondern als Texterin arbeitet.

 

Doch für mich brauchte es noch Zeit und etliche deutliche Hinweise, bis ich mich getraut habe, selbst diesen Schritt zu tun.

Über drei dieser Hinweise erzähle ich hier.

 

  1. Hinweis: Jobwechsel

    In den letzten Jahren habe ich in meiner angestellten Teilzeittätigkeit als Personalberaterin gearbeitet. Das passte gut zu meiner langjährigen Erfahrung als Personalleiterin und ich hatte nicht geplant, daran etwas zu verändern.

    Dann wurde im April völlig unerwartet der Job als Personalleitung in Kombination mit Öffentlichkeitsarbeit / Social Media frei. Das hat mich sofort interessiert – wegen des Schreibens. Ich habe mein Interesse daran bekundet, bin dann erst mal in den Urlaub gefahren und zwei Tage nach meiner Rückkehr hatte ich intern einen neuen Job.

    Auch wenn dieses Jahr noch stark vom „Personalbereich“ geprägt war, werden die Themen neue Website, Mailings, Blog und Social Media in 2023 in den Vordergrund rücken.

  2. Hinweis: Folge der Freude

    In diesem Jahr habe ich überdurchschnittlich oft positives Feedback zu meinen Newslettern, Blog-Artikeln und Instagram-Texten bekommen. „Ich lese deine Newsletter so gerne.“ „So wie du es in deinem Blog-Artikel schreibst, geht es mir auch. Vielen Dank, für die Anregungen. Die werde ich ausprobieren.“  Viele dieser Texte kannst du auf meinem anderen Blog lesen: hier gehts zum BLOG.

    Das hat mich daran erinnert was meine Facebook-Ads-Expertin mir rückgemeldet hat: „Ich hatte noch nie jemanden, der 3 verschiedene Texte anstelle von 3 verschiedenen Fotos entworfen hat.“ Die Anzeige lief tatsächlich so gut, dass ich nie etwas anpassen und verändern musste.

    Regelmäßig fragen mich auch Kolleginnen um Rat, wie sie eine Verkaufsseite oder Über-Mich-Seite formulieren können. Da habe ich immer Ideen und Feedback parat.

    Das Schreiben fließt bei mir mit Leichtigkeit. Auch das Strukturieren und Achten auf SEO relevante Key-Words machen mir Spaß und stört meinen Schreibfluss nicht.

Frau auf Couch mit Laptop auf dem Schoß; Hund liegt daneben und schläft
Koko chillt, während ich schreibe

Da hätte mir schon etwas auffallen können. Aber das ist halt der Klassiker, dass man die Dinge, die einem selbst leichtfallen, gar nicht so sehr beachtet.

Obwohl einige Freundinnen und Kolleginnen mehrfach versucht haben, mit dem Zaunpfahl zu winken. Bei  mir war er aber noch zu sehr einbetoniert. Ich war einfach noch nicht bereit dazu, mein Mensch-Tier-Coaching als Haupt-Fokus loszulassen. Bis zum Oktober dieses Jahres.

3. Hinweis: Einfach ausprobieren

Anfang Oktober habe ich mich entschieden, einfach mal dem Flow des Lebens zu folgen. Ich habe die Info, dass ich schreibe, in die Welt gegeben.

Einen Tag später hatte ich den ersten Auftrag!

Und ja, es gefällt mir sehr gut, für andere zu schreiben. Mein Schreibfluss fließt auch hier ungebremst.

Die ersten Folgeaufträge für 2023 sind schon da. Der Mut zum „Go with the Flow“ hat sich für mich in diesem Jahr bewährt. Das gibt mir auch den Mut, mich auf das Schreiben zu konzentrieren und anderes an eine andere Stelle in meinem Leben zu rücken.

in einem graphisch dargestellten Bildschirm sieht man die Bestätigung einer Domain-Registrierung, oben links das Foto einer Frau, die lacht und sich scheinbar darüber freut
Ich habe mich so gefreut, dass diese Domain noch frei war. Ein weiteres gutes Zeichen.

Für 2023 sage ich:

Ich habe es gut. Ich darf jetzt hauptberuflich schreiben.

Wie der Urlaub in den Bergen meine Einstellung zu Zielen verändert hat

Lieber Berge oder Meer? Dieses Jahr habe ich mich nicht entschieden, sondern einfach beides gemacht.

Ich finde beides gleich schön, obwohl nicht vergleichbar. Wenn ich in Ouddorp am dem meist menschenleeren riesigen Strand bin, die Wellen höre, den Wind spüre und Koko so richtig Windhund sein kann, fühle ich mich glücklich.

Dich angezogene Frau mit blauer Jacke und rotem Stirnband lacht in die Kamera, macht Selfie, hinter ihr menschenleerer weißer Strand von Ouddorp
Am Strand von Ouddorp

Und als ich nach 12 Jahren zum ersten Mal wieder die bayrischen Berge in Schönau gesehen habe, fühlte ich mich genauso glücklich.

Ich liebe es, stundenlang am Strand spazieren zu gehen. Egal ob die Sonne scheint oder ob es so richtig windig ist. Genauso liebe ich es, mich in den Bergen die steilsten Wege hochzuhieven und den tollen Blick zu genießen, wenn ich oben angekommen bin.

Frau sitzt auf Bank, lacht mit geschlossenen Augen in die Kamera, im Hintergrund hohe Berge
Auf der Kneifelspitze mit den Salzburger Bergen im Hintergrund

Allerdings musste ich feststellen, dass die Beschreibung „Leichte Wanderung, auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet“ nicht bedeutet, dass die Wanderung auch für meine 82jährige Mama und meine spanische Galga geeignet ist.

Durch die  Wanderungen in den Bergen habe meine Einstellung zu Zielen nochmals überdacht. Ich bin ja in den letzten Jahren ohne konkrete Ziele durchs Jahr gegangen, weil ich sie vielfach als begrenzend empfunden habe. So, als würde ich dadurch andere Möglichkeiten gar nicht mehr wahrnehmen können und wie mit Scheuklappen auf mein Ziel zusteuern. Das sind wahrscheinlich die Auswirkungen meiner Arbeit in internationalen Unternehmen.

Auch wenn ich oben geschrieben habe, dass ich mir für dieses Jahr vorgenommen hatte, mehr rauszugehen mit meinem Business: diese Idee habe ich nicht in ein Ziel umgemünzt. Es gab keine Meilensteine, keine To-Dos und keinen konkreten Plan. Ich habe mir meine Idee auch nicht jeden Morgen in Erinnerung gerufen.

Im Urlaub habe jedoch etwas für mich Neues über konkrete Ziele gelernt: Es ist total ok, auf dem Weg bewusst zu entscheiden, abzubrechen und umzudrehen. Das haben wir beim Aufstieg zum Grünstein gemacht. Stundenlange 19%ige schottrige Steigung waren dann mit 82 Jahren doch zu viel für meine Mutter. Andererseits kann man auch sagen: immerhin haben wir die Hälfte geschafft. Mir hat es auch nichts ausgemacht, das Gipfel-Ziel nicht weiter zu verfolgen, eben weil die Umkehr in dieser Situation viel sinnvoller war. Das Naturerleben war genauso schön und wir haben trotzdem einen wundervollen Tag mit viel Bewegung im Freien verbracht.

Die zweite Bergtour, die mich zum Nachdenken gebracht hat, war die Wanderung von der Wallfahrtskirche Maria Gern zur Kneifelspitze. Die Strecke ist mit Wegmarken markiert, so dass man nach jeweils einem Viertel genau sieht, wie viele Höhenmeter man schon geschafft hat und wieviel noch kommt. Diese „Milestones“ waren immer Bänke, auf denen man eine kleine Pause einlegen konnte. Das Wissen, wo genau man steht, wieviel des Weges man schon geschafft hat, hat gleichzeitig stolz gemacht, Spaß gemacht und die Zuversicht gegeben, den restlichen Weg auch hinzukriegen. Hilfreich war es außerdem, im jeweiligen Moment nur von Etappe zu Etappe zu denken und nicht immer die gesamte Strecke vor Augen zu haben.

Ältere und Frau mittleren Alters und ein schwarzer Galgo stehen auf der Terasse des Restaurants der Kneifelspitze, mit dem Watzmann im Hintergrund
Meine Mutter, Koko und ich auf der Kneifelspitze mit dem Watzmann im Hintergrund

Wir haben den Aufstieg locker und leicht geschafft und die Aussicht auf den Watzmann bei Semmeln mit frischen Pfifferlingen und alkoholfreiem Weißbier genossen.

In 2023 werde ich mir wieder Ziele setzten. Ich werde sie aber nicht als unumstößlich sehen, nicht versuchen, sie mit aller Macht zu erreichen und mich selbst dabei vergessen.

Einen guten Anfang dafür habe ich im Aligned-Zielworkshop von Nicole Wehn gemacht. In drei Stunden haben wir unsere Jahresziele mit unseren Werten verbunden. So konnte ich mit Leichtigkeit erste Milestones aufschreiben. Das wesentliche Kriterium für mich war dabei, meine Ziele mit Freude zu erreichen und Freude auf dem Weg dorthin zu empfinden.

 

Die Freude werde ich als Fixstern betrachten, an dem ich mich immer wieder ausrichten kann.

Die krasseste Veränderung in meinem Leben - das zweite Jahr ohne eigenes Pferd

Seit 2 Jahren nicht mehr täglich mindestens einmal in den Stall fahren. 3-4 Stunden am Tag Minimum, die ich jetzt „mehr“ habe. Bis zum Tod von meiner Stute Smilla am 22. Januar 2021 (mehr zu unserem gemeinsamen Weg findest du HIER) war das Stall-Leben 16 Jahre lang mein Alltag.

Frau und braunes Pferd gehen gemeinsam über eine Weide; im Hintergrund Wald
Smilla und ich bei unserem letzten Foto-Shooting

Meine Termine richteten sich nach Weide- und Paddock-Zeiten. Jetzt kann ich, wann immer ich will, einfach einen ganzen Tag irgendwo anders verbringen, ohne Planen und Organisieren. Ich kann spontan ein Wochenende wegfahren. Zwei Urlaube im Jahr machen ohne schlechtes Gewissen.

Das Thema „Pferd“ kam so unmittelbar in mein Leben, wie es sich davon verabschiedet hat. Als ich in 2002 wieder mit dem Reiten angefangen habe, war es vom ersten Tag an mein Lebensmittelpunkt. Nichts war mehr so wichtig wie das Thema Pferde und Reiten. Ich habe jahrelang alles aufgesogen, was ich dazu lernen konnte.

Bei der Equitana bin ich nicht mit den anderen shoppen gegangen – das war mir viel zu langweilig. Ich hatte eine lange Liste, welche Trainer ich sehen wollte und mein Tag hat nicht gereicht, mir alle anzuschauen.

Ich war mit und ohne Pferd auf zahllosen Fortbildungen. Während andere irgendwann nicht mehr sitzen oder sich konzentrieren konnten, wurde es mir nie langweilig. Nach einem Seminartag war ich wacher als vorher.

Früher haben mir die Menschen unglaublich Leid getan, deren Pferd gestorben war und die sich kein neues Pferd mehr gekauft haben. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass das ein erstrebenswertes Leben ist. Das jemand mit klarem Verstand diese Entscheidung freiwillig trifft.

Jetzt fülle ich die 3-4 Stunden am Tag anders. Meine spanische Galga Koko bekommt noch mehr Zeit als vorher. Ich treffe mich mit Menschen, die nichts mit Pferden zu tun haben. Ich könnte etwas mehr schlafen, wenn ich wollte. Ich koche mir jetzt regelmäßig etwas. Das ist eindeutig ein Pluspunkt.

Das Thema „Pferde“ ist einer der losen Fäden in meinem Leben. In den letzten beiden Jahren wollte ich ihn weder endgültig verknoten, noch sofort wieder mit ganzer Intensität aufnehmen. Ich gehe ca. 1 x Woche zu einer Pferdeherde (mehr darüber HIER). Ohne Aufgabe und ohne Verpflichtung. Bisher war es gut, den Faden immer mal wieder lose in der Hand zu halten.

links Pferdnüstern sehr nah, rechts lachende Frau mit blauer Jacke
Bei meinem Freitagsbesuch in der Herde
Holzpferde als Marionetten
Auch auf der documenta sind mir Pferde begegnet.

Ich weiß, dass ich ihn genauso schnell wieder aufnehmen kann. Dann werde ich wieder verständnislos auf die blicken, die ein Leben ohne Pferd und ohne Stall führen. Sie ein bisschen bemitleiden.

Und es richtig genießen, wenn ich ca. 1 x im Jahr einen Bummeltag ganz woanders verbringe.

Teilzeit-Pferdemenschin

Update vom 5.1.23

Kaum ins Jahr gestartet, hat sich schon etwas getan: ich habe in meinem früheren Stall eine Reitbeteiligung. Jetzt kümmere ich mich 2 x pro Woche um Schmetti, eine nette Stute. Es ist ein richtig gutes Gefühl, „in Teilzeit“ wieder einzusteigen in mein Pferdemenschinnen-Leben. Spätesten wenn ich wieder Vollzeit-Stall-Menschin bin, werde ich hier das nächste Update machen. 😉

Vegane Ernährung oder "Hör' auf deinen Körper"

Mein Gehirn lief und lief. Es ratterte, aber es konnte keinen konkreten Inhalt greifen. Wie ein überhitzter Motor im Leerlauf.

Von 2015 bis 2018 habe ich komplett und ohne Ausnahme vegan gelebt. Von der grundsätzlichen Einstellung her finde ich das immer noch richtig gut. Ich würde es auch weiter machen, wenn…

…genau, wenn mein Gehirn nicht so gerattert hätte.

Wenn mir mein Körper nicht deutlich gesagt hätte, dass diese strikte Ernährungsform nichts für mich ist. Obwohl ich sehr auf Abwechslung, Ausgewogenheit und Nährstoffe geachtet habe, bin ich in mehreren Bereichen in einen richtigen Mangel geraten. Das hat sich damals durch starke Konzentrationsmängel, Wortfindungsstörungen, Schlappheit, Müdigkeit und riesige dunkle Augenringe gezeigt. Und eben durch den Leerlauf meines Gehirns. Nachdem ich wieder tierische Produkte gegessen habe, waren alle Nebenwirkungen sofort verschwunden.

Diese Erfahrung hat mich jedoch nicht davon abgehalten, es in diesem Jahr nochmal zu versuchen. Einfach weil ich es wegen der Tiere richtig gut finde.

Ich hatte die Idee:

…wenn ich mich noch besser ernähre,

…wenn ich noch genauer auf die Nährstoffe achte,

…wenn ich noch bessere Zusatzstoffe einnehme…

…dann muss es doch auch bei mir klappen.

Es würde mir so ein gutes Gefühl geben.

Kichererbsen, Brokkoli, rote Paprika und Asia-Nudeln auf Teller mit Zwiebelmuster
Vegan und lecker

Es hat aber nicht geklappt. Relativ schnell zu Beginn meiner zweiten Vegan-Phase haben mich Menschen gefragt, ob ich wieder vegan esse. Sie haben es an meinem Aussehen in meinen Instagram-Videos gesehen.

Auch einige der Nebenwirkungen kamen wieder. Diesmal viel schneller als beim ersten Mal. Fast so, als würde mein Körper sofort in ein Notprogramm schalten.

Als ich bemerkt habe, dass mein Gehirn wieder im Leerlauf rattert, habe mich entschieden, einfach auf meinen Körper zu hören. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich jetzt täglich Fleisch und Käse aus Massentierhaltung esse oder diese gar unterstütze. Es bedeutet, dass ich mich bewusster wahrnehme. Dass ich auf meinen Körper höre und esse, was mir guttut.

Weißkohl, Möhren und Lachs – auch lecker

Das bewusste Wahrnehmen ist ja auch eins meiner zentralen Themen in den Coachings. Hier ermutige ich meine Coachees immer wieder, mehr auf ihr Gefühl zu achten. Viele müssen erst einmal lernen, die eigene innere Stimme wieder wahrzunehmen.

In fast jedem Bereich gibt es Experten, die dir das Leben erklären und genau wissen, was richtig und was falsch ist. Du musst x, z darfst du auf keinen Fall. Das ist GUT und das ist SCHLECHT. Diese Sicherheit macht mich manchmal ein bisschen neidisch. Es macht das Leben bestimmt leichter, keine Grautöne zu sehen.

Oft ist es erst mal sogar ein gutes Gefühl, wenn dir jemand einen ausgearbeiteten Plan an die Hand gibt. Auch ich habe das immer wieder ausprobiert: bei der Ernährung oder dem Umgang mit Hunden und Pferden.

Doch niemand weiß, was für dich richtig ist!

Das Thema Ernährung ist für mich ein gutes Beispiel, dass kein Experte für dich entscheiden kann, was passend für dich ist. Es gibt Infos und Studien die zeigen, dass eine vegane Ernährung langfristig besser für die Gesundheit ist als eine Ernährung mit Fleisch. Es gibt Studien, die das genaue Gegenteil beweisen und es gibt Studien, die alles Mögliche dazwischen für gut befinden und auch „Beweise“ dafür liefern.

Genauso ist es mit Methoden der Hunde- und Pferdeausbildung: „Positive Verstärkung: – ja ausschließlich.“ „Bloß kein Druck!“ „Jede Form von Druck ist Gewalt.“ „Nein, ausschließlich positive Verstärkung ist unnatürlich und gefährlich.“

Mir reichts! Diese ganzen schwarz-weißen „Expert*innen“- Meinungen gehen mir gehörig auf den Geist. Nach meiner bisherigen Erfahrung gibt es keine Methode und kein System, die immer und für alle gültig sind. Dafür sind wir zu verschieden.

Frau mit Zopf in Jeans und blauer Jacke geht mit schwarzem Galgo an der Leine über eine grüne Wiese vorbei an grünen Büschen
Koko und ich gemeinsam unterwegs

Ich gehe meinen eigenen Weg. Auch wenn das oft unbequemer und anstrengender ist als einem ausgetretenen System zu folgen.  Dafür finde ich jenseits aller Dogmen und Überzeugungen meinen ganz eigenen Platz in dieser Welt.

Hallo graue Haare

Ich färbe meine Haare nicht mehr.

Noch mit 50 wollte ich keinesfalls, dass meine Haare grau werden. Es kam für mich gar nicht in Frage, nicht zu färben. Damals habe ich mich nicht nach grauen Haaren gefühlt.

Alt fühle ich mich jetzt auch nicht. Aber ich fühle mich wohl mit den immer grauer werdenden Haaren. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass ich mich mit mir selbst wohl fühle. Meinen Wert nicht über vermeintlich jüngeres Aussehen definiere. Denn: etwas älter machen die grauen Haare schon.

Eine der letzten Färb-Sessions beim Friseur

Im Sommer 2021 habe ich spontan aufgehört zu färben. Nach der langen Corona-Friseur-Pause ist mir so richtig aufgefallen, wie wenig Lust ich habe, stundenlang fürs Färben beim Friseur zu sitzen. Daher habe ich entschieden: Warum nicht einfach mal schauen, wie mir graue Haare stehen? Färben kann ich ja jeden Tag wieder, wenn es mir nicht gefällt.

Aufgefallen ist es erst in diesem Jahr. Wobei ich nur positive Rückmeldungen bekommen habe. Vielen gefallen die grauen Strähnen, die vor allem um mein Gesicht herum deutlich sind. Viel der anderen Haare sind noch dunkler.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis bin ich mit 56 die Einzige, die sich die Haare nicht mehr färbt. Das wundert mich, weil ich über Social Media den Eindruck habe, dass es unglaublich viele Frauen gibt, die sogar früher mit dem Färben aufhören oder nie anfangen.

Natürlich konfrontieren die grau werdenden Haare deutlich mit den Themen „Alter“, „Endlichkeit“ und „Tod“. Darauf hat nicht jede Frau Lust. Bei Männern haben graue Haare ja immer noch vielfach die Bedeutung von Souveränität und Seriosität.

Ich persönlich finde die Auseinandersetzung mit den „Endlichkeits-Themen“ gut. So wie ich es immer gut finde, ein Thema nicht zu verdrängen, sondern ihm offen ins Auge zu blicken.

Köpfe von schwarzem Galgo und Frau nebeneinander
Koko ist auch schon ganz schön grau mit ihren 8 Jahren

Mich erinnern die grauen Haare regelmäßig daran:

  • Womit will ich meine – endliche – Lebenszeit verbringen?
  • Worauf will ich meinen Fokus legen?
  • Was ist mir ganz persönlich wichtig?

So darf natürlich meiner Meinung nach jede Frau frei entscheiden, ob und wann sie mit den Haare färben aufhören will. Es gibt unendlich viele Wege, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Und nicht jeder Mensch möchte das überhaupt.

Für mich persönlich ist das grau werden ein weiterer Punkt auf dem Weg, bei mir selbst anzukommen, meinen eigenen Platz in dieser Welt zu finden und dazu zu stehen.

Dafür hatte ich in diesem Jahr keinen Platz - und das ist gar nicht gut

Seufz. Das ist das Thema Yoga, Gymnastik, Krafttraining. Ich habe mehrere Anläufe genommen und bin bisher gescheitert.

Bewegung habe ich ja viel. Ich gehe täglich ca. 2 Stunden sehr schnellen Schrittes mit Koko. In meinem Haus gibt es viele Treppen, die ich sehr viel auf- und absteige.

Trotzdem finde ich es wichtig, meine Muskeln zu trainieren und besonders im Hinblick auf das Reiten geschmeidig und in guter Balance zu bleiben. Na ja, ich muss eher sagen, zu werden. Ich habe in diesem Jahr auch mehrere Anläufe genommen.

blaue Gymnastikmatte mit blauer black roll und wasserflasche daneben
Meine Matte wartet auf ihren Einsatz

Zuerst habe ich bei einem speziellen Reiterfitness-Programm mitgemacht. Das war auch gut aufgebaut, die Trainer*innen super sympathisch und fachlich fundiert. Es hat mir sogar schnell etwas gebracht. In den regelmäßigen Tests habe ich gesehen, dass ich viel beweglicher geworden bin. Aber es hat mich so wenig Spaß gemacht, dass ich irgendwann damit aufgehört habe.

Dann dachte ich mir: warum Geld ausgeben, wenn es Mady gibt. So habe ich eine Weile regelmäßig mit den Videos von Mady Morrison trainiert. Die finde ich auch gut. Aber ich habe keine Lust dazu, mir meinen Trainingsplan selbst im Internet zusammenzusuchen. Ich will etwas Vorgegebenes.

Also habe ich mich bei Asana Rebels angemeldet. Aber bisher…naja…was soll ich sagen…ich trainiere so gut wie nie!

Das ist also ein Thema, das ich ins Jahr 2023 mitnehme. Und nochmals angehen werde. Hier fällt mir das Thema Ziele und Milestones ein. Denn Fitnesstraining macht ja erst richtig Spaß, wenn man eine gewisse Fitness und Gelenkigkeit erreicht hat.

Ich werde im Jahresrückblick 2023 auf jeden Fall wieder dazu berichten.

Ausblick 2023

 

Arbeit als Texterin: Ich möchte für sehr unterschiedliche Menschen, Themen und Bereiche schreiben, damit ich Ende 2023 eine Spezialisierung herauskristallisieren kann.

Mein „Tier-Business“:  In dem Bereich ist noch so viel Informationsarbeit nötig. Daher werde ich mich im nächsten Jahr auch hier vorwiegend aufs Schreiben konzentrieren. Sehr frei und intuitiv.

Weiter mit Koko den Freilauf üben: oft eine Herausforderung mit einer sehr kreativen und lebendigen Galga. Aber ich bleibe dran und mit jedem Jahr wird unsere Beziehung noch tiefer. Alleine dafür lohnt es sich.

Gymnastik: Dazu wird’s ein konkretes Handlungsziel geben. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahresrückblick Spaß an Yoga o.ä. gefunden habe.

Meine Mottos für 2023:     Die Dinge mit Freude tun    +   Better done than perfect.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Gabi Kremeskötter

    Grüße zu dir! Willkommen im Club der stolz Grau tragenden👍 Ich färbe seit 2009 nicht mehr und liebe mein grau-braun- meliert 😃

    Beeindruckt hat mich auch dein sonstiger Weg, wenn wir unsere Leben vertrauen, führt es uns zum Passenden💫

    Danke für s Teilen,
    Gruß Gabi

    1. Petra

      Vielen Dank für deinen Kommentar!
      Ich finde es toll, graue Haare zu bekommen. Deine sind ja auch richtig , richtig lang – das ist ein besonderes Statement, denn viele Frauen schneiden die Haare ja irgendwann ab. Was ich schade finde.
      Durch den Jahresrückblick bin ich schon gespannt, welche Überraschungen der Weg in 2023 bieten wird.
      Liebe Grüße
      Petra

  2. Lucie

    Ich liebe deine Mottos für 2023.
    Und irgendwie liest sich alles so voll sympathisch 🙂

    1. Petra

      Vielen Dank für deine Nachricht! Darüber freue ich mich sehr. 🙂
      Hoffentlich kann ich im nächsten Jahresrückblick schreiben, dass ich die Mottos gut umgesetzt habe.

  3. Manuela

    Liebe Petra,

    nachdem ich Dein Beitragsbild bei Instagram gesehen hatte, wollte ich Dich und Deinen Jahresrückblick kennenlernen. Weil: Ich bin im Berchtesgadener Land aufgewachsen. V. a. durch diese BGL-Passage habe ich gern gelesen.
    Gleichzeitig habe ich mit Interesse über Deine Idee, die Verbindung zwischen Mensch und dem eigenen Tier zu stärken, gelesen. Auch wenn ich kein Haustier besitze, kann ich mir vorstellen, dass das Menschen anspricht.
    Viel Erfolg im nächsten Jahr!
    Gruß aus Limburg von einer, die seit 2020 auch nicht mehr färbt #silversisters
    Manuela

    1. Petra

      Liebe Manuela,
      es ist soo schön im BGL. Vermisst du es nicht oder ist die Limburger Gegend auch so schön? Hessen mag ich auch sehr – ich komme aus Kassel und bin dort auch noch regelmäßig und sehr gerne.
      Herzliche Grüße an die #silversister 😉
      Petra

  4. Angela Carstensen

    Deine neue Einstellung zu Zielen kann ich sehr gut nachvollziehen. Und ich persönlich beobachte mit großer Faszination, wie meine grauen Haare immer zahlreicher werden 😊❤️

    1. Petra

      Vielen Dank für Deine Nachricht. 😊 Deine zahlreicher werdenden grauen Haare schaue ich mir auf Deinem Blog gleich mal an. 😉

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